Inside

Der Newsletter der VOLAG System AG
Ausgabe Juli 2017

Gelebte Partnerschaft

Seit 2004 sind die SiL (Services industriels Lausanne/Stadtwerke Lausanne) Kunde der VOLAG System AG, im Augenblick führen die SiL das neue UNIMOD collect in der Android Version ein. Ganz am Beginn der Zusammenarbeit stand aber eine Ausschreibung. Die Volag war mit UNIMOD collect seinerzeit der einzige Anbieter, der mit seiner Lösung alle Kriterien erfüllen konnte. Das war der Start in eine erfolgreiche Zusammenarbeit, die bis heute andauert. Der Beginn gestaltete sich allerdings etwas holprig.

Warum lesen Sie hier im Interview.

Die Redaktion von VOLAG Inside zu Gast bei der traditionsreichen SiL (Services industriels Lausanne/Stadtwerke Lausanne). Das Gespräch führten wir mit dem Leiter der Abteilung Zählerablesung (Responsable bureau des releveurs), Didier Buchs, und Patrick Gauch, CEO der VOLAG System AG.

 

Inside: Herr Buchs, die SiL sind eines der großen Versorgungsunternehmen in der Westschweiz. Wie viele Mitarbeiter haben die SiL heute?

Buchs: Ja, das stimmt, wir zählen mit ca. 250.000 Haushalten, die wir versorgen, durchaus zu den drei wichtigsten Versorgungsunternehmen in der Region. Aktuell beschäftigen wir rund 560 Mitarbeiter.

Inside: Und wo sehen Sie sich mit Ihrer Abteilung innnerhalb des Gesamtunternehmens?

Buchs: (schmunzelt) Na ja, je nach Blickwinkel: Aus Sicht der „produzierenden“ Abteilungen bin ich mit meinem Team oft nur notwendiges Übel, ein Kostenfaktor der zur Wertschöpfung im klassischen Sinn erst einmal nicht beiträgt. Aber spätestens dann, wenn es darum geht, wer die ganze Produktivkraft bezahlt, stehe ich mit meiner Abteilung ganz schnell im Fokus: Wenn die präzise und pünktliche Übergabe der Verbrauchswerte an die Systeme in der Rechnungsabteilung nicht reibungslos funktioniert, geht keine Rechnung raus. Und dann kommt kein Geld. So einfach ist das.

Inside: Und wie lange arbeiten Sie mit der VOLAG schon zusammen?

Buchs: Seit dem Jahr 2004. Damals hatten wir eine umfangreiche Ausschreibung gestartet und alle relevanten Anbieter zur Angebotsabgabe eingeladen. So viele Anbieter gibt es in diesem hoch spezialisierten Bereich ja ohnehin nicht. Die VOLAG war dann mit UNIMOD collect der einzige Anbieter, der alle Kriterien erfüllt hat und das auch noch zu einem angemessenen Preis. Damit war die Entscheidung klar.

Inside: Für Sie, Herr Gauch, war das also ein glatter Durchmarsch beim Kunden?

Gauch: Von wegen Durchmarsch. Der Zuschlag kam vor der Phase, als ich die VOLAG System AG übernommen habe und es waren noch nicht alle versprochenen Sonderentwicklungen realisiert. Ich konnte das Potenzial des Unternehmens sehen und konnte aufgrund meiner vorherigen Berufserfahrung auch die zukünftigen Entwicklungen im Umfeld der Energieversorger ganz gut einschätzen. Aber zunächst ging es darum, das bestehende Geschäft zu sichern, einen möglichst „glatten“ und nahtlosen Übergang vom alten Eigentümer zu mir zu schaffen und die fast schon ganz zwangsläufigen Veränderungen im Team zu bewältigen. Und gleichzeitig die Systemintegration bei der SiL.

Inside: Sie waren über den Auftrag gar nicht glücklich?

Gauch: Und wie! Das war eine tolle Bestätigung. Für mich, dass mein Invest und meine Zukunftsvisionen passen, für das Team, weil es ein deutliches und positives Signal Richtung Zukunft war und für das Unternehmen, weil das Produkt und das Geschäftsmodell ein weiteres Mal bestätigt wurden.

Buchs: Ich kann mich gut daran erinnern… – und auch daran, dass längst nicht alles auf Anhieb lief.

Inside: Sie haben Ihre Entscheidung für die VOLAG damals bereut?

Buchs: Nein, keineswegs. Wissen Sie, ich bin jetzt seit 26 Jahren für diese Abteilung verantwortlich. Damals also auch schon deutlich länger als zehn Jahre. Da weiss man, dass auch mal etwas nicht ganz rund laufen kann. Entscheidend ist doch in einer Zusammenarbeit immer, ob und wie sie funktioniert, wenn einmal etwas schief geht. Also wie man sich dazu stellt, wenn es Probleme gibt. Herr Gauch hat damals von Anfang an offen kommuniziert und wir hatten hier immer das Gefühl und immer wieder die Bestätigung, dass das gesamte VOLAG-Team an einem Strang zieht und die Dinge regelt.

Inside: Und das hat funktioniert?

Buchs: Ja! Die Probleme waren recht schnell behoben und seitdem läuft UNIMOD collect erfolgreich bei uns. Wir hatten und haben bis heute einen sehr guten Draht, sowohl ich persönlich mit Herrn Gauch als auch mein gesamtes Team mit dem VOLAG-Support. Übrigens hatten wir im letzten Jahr auch einmal ein etwas grösseres – hausgemachtes – Problem. Da hat uns dann die VOLAG tatkräftig und ohne Kostenfolge unter die Arme gegriffen. Das war nicht selbstverständlich und ich habe das sehr geschätzt.

Gauch: Das stimmt, aber so gehört sich das in einer Partnerschaft auch… – es ist immer ein Geben und Nehmen. Und es sollte immer auf Augenhöhe sein.

Inside: Herr Buchs, was ist für Sie die grösste Herausforderung in Ihrer Abteilung?

Buchs: Mit meinem Team regelmässig, pünktlich, verlässlich und präzise die Zählerdaten auszulesen und nahtlos an die Fakturierungssysteme der SiL zu übergeben. Das ist alles.

Inside: Das klingt fast etwas zu einfach…

Buchs: Na ja, natürlich steckt da etwas mehr dahinter. Die Systeme werden grundsätzlich immer noch vielfältiger und komplexer, gleichzeitig wird die eigentliche Zählerauslesung immer einfacher. Dennoch schaffen meine Mitarbeiter in manchen Gegenden nur rund 20 Zähler am Tag, in anderen Gegenden wiederum leicht mehr als 600 Zähler am Tag. Das ist sehr unterschiedlich. Dazu kommt, dass die Ablesung in dieser klassischen Form irgendwann ganz obsolet wird. Die VOLAG hat ja schon die Systeme dafür, aber in der Fläche werden diese Systeme längst noch nicht eingesetzt. Das hängt natürlich auch mit politischen Entscheidungen zusammen. Für mich bedeutet all das in der Praxis, dass ich ursprünglich 18 Mitarbeiter hatte und heute nur noch 9 Festangestellte. Eigentlich ein aussterbender Beruf mit überwiegend älteren Mitarbeitern…

Inside: … die mit immer komplexeren Systemen arbeiten sollen?

Buchs: Genau so ist es. UNIMOD collect ist ja ein sehr gut und auch ganz überwiegend intuitiv zu bediendes System, das dank der regelmässigen Updates immer noch „schlauer“ und vielfältiger wird. Umgekehrt bedeutet das aber auch, dass meine Mitarbeiter durchaus ein gewisses technisches Grundverständnis mitbringen müssen. Die fehlerfreie Handhabung von Stift und Papier sind heute eben nicht mehr ausreichend… Und darüber hinaus sind wir bei der SIL gerade noch in einem grösseren organisatorischen Umbruch, bei dem alle Strukturen auf den Prüfstand kommen und ggfs. auch radikal umgebaut werden.

Inside: Wie nehmen Sie die Liberalisierung des Strommarktes wahr?

Buchs: Wir bei der SiL verfolgen dieses Thema natürlich mit großer Aufmerksamkeit und werden darum bemüht sein, immer mindestens einen Schritt voraus zu sein.

Gauch: Das ist aber in erster Linie ein politisches Thema, dass – leider – längst nicht geregelt ist.* Aus meiner persönlichen Sicht erweist die Politik den Energieversorgern und damit letztlich auch dem Bürger einen Bärendienst. Denn irgendwann muss dieser Schritt kommen und ich fürchte, dass der Wettbewerb mit den – dann schon deutlich besser aufgestellten – ausländischen Stromanbietern ein harter Kampf werden wird.

Inside: Wäre denn die VOLAG überhaupt darauf vorbereitet?

Gauch: Natürlich, wir haben die notwendigen und wirklich „smarten“ Systeme schon vor Jahren entwickelt, die intelligente Gateway-Lösung ist auch längst bei einigen Kunden erfolgreich im Einsatz. In der Zwischenzeit haben wir sogar schon die zweite Generation unserer nach dem M2M (Machine-to-Machine) bzw. IoT (Internet of Things) Prinzip laufenden Geräte entwickelt. Aber der flächendeckende Rollout hat leider noch nicht stattgefunden. Mit unserer Next Generation Smart Energy Solution Plattform tun sich bereits heute neue Geschäftsmodelle ausserhalb des reinen Energie-Geschäftes für die Versorgungsunternehmen auf. Dank dem „Real Time-Prinzip“, der Kabel oder Funk gebundenen hohen bidirektionalen Datenaustausch sowie der sinnvoll verteilten Intelligenz (Zentral und vor Ort) sind beliebig neue Funktionen und Geschäftsmodelle möglich. Wir beraten da bereits einige innovative Versorgungsunternehmen.

Inside: Zurück zum Tagesgeschäft: Herr Buchs, letzte Frage: Würden Sie sich heute wieder für die VOLAG als Partner entscheiden?

Buchs: (lacht) … das musste ja wohl noch kommen. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Ja, jederzeit.

Inside: Herr Buchs, Herr Gauch, vielen Dank für dieses Gespräch.

 

*Das Interview haben wir vor dem Volksentscheid über das neue Energiegesetz vom 21. Mai 2017 geführt.

Die „Usine de Pierre de Plan“ gehört zu den wichtigsten eigenen Fernheizwerken der traditionsreichen SiL (Services industriels Lausanne/Stadtwerke Lausanne). Rund 560 Mitarbeiter versorgen mehr als 250.000 Haushalte und die Unternehmen der Region.

Didier Buchs leitet seit 1991 die Abteilung Zählerablesung (Responsable bureau des releveurs) der SIL (Services Industriels Lausanne/Stadtwerke Lausanne) und arbeitet bereits seit 2004 mit der VOLAG zusammen. Seine Erfahrung: Technologische Exzellenz alleine reicht nicht, entscheidend ist immer noch der menschliche Faktor.

Neues entdecken: Patrick Gauch erläutert Didier Buchs die neuesten erweiterten Funktionsumfänge von UNIMOD collect in der Android-Version.

Inside im Gespräch: (v.l.n.r.) VOLAG CEO Patrick Gauch, Inside-Redakteur Constantin Swiridoff und Didier Buchs, Abteilungsleiter Zählerablesung der SIL.

Vor der Türe verabschieden sich Lieferant und Kunde hier nur für unser Foto – aber soviel bleibt festzuhalten: Die „Chemie“ stimmt!

Tradition, die auf Schritt und Tritt spürbar ist, in ihrem Inneren aber ein hochmodernes Unternehmen: Die SIL (Services Industriels Lausanne/Stadtwerke Lausanne) vollziehen gerade wieder einen Umwandlungsprozess, der sämtliche Strukturen auf den Prüfstand stellt.